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Fahrradhersteller & Fahrrad / E-Bike - Lexikon

Fahrrad - Lexikon

Die Shimano Di2 Schaltung ist eine Schaltung, welche nicht mehr mechanisch, sondern elektrisch geschalten wird.

Geschichte
Diese fand zuerst im Rennradbereich Einzug und zwar in der besten Rennradschaltung die Shimano zu bieten hat – der Dura-Ace Schaltung. Die elektronische Variante der Kultschaltung gibt es seit 2009 zu kaufen, welche sich dann Dura-Ace Di2 nennt. Wie auch bei Shimanos Mountainbike Schaltungsgruppen [LINK] üblich, erhalten tiefere Gruppen nach einiger Zeit Updates von den höheren Gruppen. Dies geschah im Jahr 2012 dann auch mit der elektrischen Schaltung, welche in diesem Jahr in die etwas schlechteren aber gerade bei Hobbyradlern sehr beliebten Ultegra Schaltung integriert wurde. Nach dem sie sich 5 Jahre lang im Rennradbereich erfolgreich bewährt hatte, lies es sich Shimano nicht nehmen, die neue Technik auch erstmalig im Profimountainbikesektor zu verbauen – der XTR Gruppe. Sie lässt sich mit bis zu 3 Kettenblättern sowie einem 11-fachem Ritzelpaket kombinieren und bietet somit theoretisch 33 Gänge.

Vorzüge
Die elektrische Schaltungsvariante ist nicht ohne guten Grund zurzeit nur im Hochpreissegment zu finden. Der gemeine Radler schlägt hieraus nämlich bis dato noch relativ wenig Kapital. Interessant ist vor allem, gerade für Profisportler und Enthusiasten, die extrem raschen Schaltwechsel und die dabei merklich gesunkene nötige Kraft dafür. Doch hier hört der Spaß für Liebhaber noch lange nicht auf. Jeder Radfahrer ist anders, somit auch seine Ansprüche, sein Fahrverhalten und seine Vorlieben. Genau hier kommt die neue Schaltung ins Spiel. Dieses bietet unter anderem eine Software für die Schaltungseinstellungen an. Dort können z.B. die Schaltdauer, die Ganganzeigedauer sowie vieles weitere individuell eingestellt werden, so wie der Nutzer es gerne mag. Auch die Option mehre Gänge auf einmal zu schalten ist hier aktivierbar, gerade für Fahrer die in extrem variierendem Terrains unterwegs sind durchaus von Vorteil. Zudem lässt sich durch längeres Drücken der Schalthebel der ganze Schaltbereich des Ritzelpakets auf einen Rutsch durchschalten, angestrengtes durchklicken wie bei der mechanischen Version entfällt und das alles in einer atemberaubenden Geschwindigkeit. Ebenfalls auf seine Kosten kommt wer sich schon immer über die Anordnung der Schalthebel bzw. deren Schaltrichtung geärgert hat, mit der Software der Di2 alles kein Problem.

Was das schon wieder wiegt
Man kennt es vom E-Bike – Fahrrad plus Elektronik entspricht viel Gewicht. Diese Gleichung geht jedoch bei Shimanos Di2 nicht auf. Um gerade mal 132g unterscheiden sich das Gewicht der elektronischen und der mechanischen Version. Verzichtet man aufgrund der individuell programmierbaren Synchronisierungsfunktion, welche sich am Display ein- und ausschalten lässt, sogar ganz auf einen Schalthebel für die Kettenblätter, so fallen nochmal 64 g weg. Diese Funktion erlaubt es der Schaltung in einem bestimmten Gang automatisch das Kettenblatt zu wechseln, was im Gang davor gut hörbar mit einem Piepton angekündigt wird. Praktisch ist zudem, dass Teile wie Ritzel, Zahnkränze Kurbel und Kette bei beiden Versionen gleich sind.
 
Schaltfehlerumgehen für mehr Langlebigkeit
Der steile Bergaufstieg steht an, also nichts wie los und ab in den kleinsten Gang. Doch halt – was meinte der Fahrradhändler noch bei der Einführung mit diesen verbotenen Gängen? Gerade was das richtige Schaltverhalten angeht herrscht oft nachhohlbedarf. Denn viele vergessen, dass es sogenannte „verbotene Gänge“ gibt, welche die Kette durch extremes Schräglaufen stark belasten und auf Dauer schädigen. Die Di2 schlägt dem Radler hier ein klassisches Schnippchen und lässt ihn manche Kombinationen einfach gar nicht erst fahren. Das sich Umwerfer oder Schaltwerk dann nicht mehr bewegen ist also kein Fehler sondern ein nützliches Feature.

Akkulauf- und Ladezeit
Wie auch bei E-Bikes wird sich dem geneigten Käufer die Frage nach der Reichweite stellen. Diese liegt zum Glück weitaus höher wie in Sektor der elektrisch angetriebenen Bikes. Shimano gibt die Anzahl der damit möglichen Kilometer mit 1000 – 2000 km an. Die große Varianz resultiert wie auch beim E-Bike aus der Betriebstemperatur sowie schaltungsspezifisch aufgrund der Schalthäufigkeit. Die mit einer Ladung möglichen Schaltvorgänge werden mit 1500 spezifiziert. Für eine Ladung des Akkus müssen ungefähr ein einhalb Stunden eingeplant werden. Auch Ersatzakkus sind für etwa 100 Euro erwerbbar. Wie lange die Batterie noch hält ist im Display, welches die konventionelle Schaltanzeige ersetzt, ablesbar. Geht der Akku doch einmal unterwegs aus, so lassen sich zumindest die kleinen Gänge noch für ein paar Kilometer schalten.

 
 

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