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Wann es Zeit für einen Reifenwechsel ist

Sie kennen das sicherlich – die dritte Panne im Monat, der fünfte Reifen in einem Jahr des driftbegeisterten Sprösslings, der langsam Risse bekommende Reifen auf dem Rad für die Fahrt zum Bahnhof. Unweigerlich sieht man sich mit der Frage konfrontiert – wann ist es eigentlich Zeit den Reifen zu wechseln und wann schafft vielleicht etwas ganz anderes Abhilfe? 

Wann es Zeit für einen Reifenwechsel ist

Von platten Reifen und anderen Missgeschicken

Sie haben öfters einen Platten und sind es leid jedes Mal mühselig selbst den Reifen wechseln zu müssen oder aber ihre Fachwerkstatt dafür zu bezahlen?
Ihr neuer Freund ist ein sogenannter Pannenschutzreifen. Dieser ist mit diversen zusätzlichen Materialeigenschaften ausgestattet, welche die Pannensicherheit wirksam erhöhen. Dies kann etwa eine Pannenschutzeinlage über der eigentlichen Gummischicht sein, z.B. aus dem reißfesten Material Kevlar, oder bspw. eine besonders verstärkte Seitenwand. Gängig sind auch Kombinationen aus beiden oder noch mehr Techniken. Der weit verbreiteste Reifen in diesem Segment ist wohl der „Marathon“ oder „Marathon Plus“ Reifen der deutschen Firma Schwalbe, aber auch andere Hersteller bieten solche Modelle an.
Der teils doppelte Preis im Vergleich zu einem herkömmlichen (Marken) Reifen ist zwar happig, spart aber Zeit, Geld und Nerven.

Doch Achtung – nicht immer ist der schlechte Pannenschutz des Reifen schuld! Auch scharfe Kanten an der Felge die nicht abgedeckt sind können eine Ursache sein, am besten bei häufigen Pannen auch gleich von Profis checken lassen.




Reifen mit Pannenschutzeinlage für weniger ReifenpannenDas sind die einzelnen Bestandteile eines Fahrradreifens
- hier einer mit Pannenschutz
Lauffläche - Pannenschutzeinlage - Karkasse-


Risse und Dellen – alternde Fahrradreifen


Gerade Radfahrer die ihre Räder teils länger unbeaufsichtigt stehen lassen wundern sich oft über Risse im Bereich der Reifenseitenwand (auch Karkasse genannt). Die entstehen wenn das Fahrrad über längere Zeit mit zu wenig Luftdruck abgestellt wird. Da der Schlauch bzw. deren Luft den Reifen normalerweise unterstützt fängt der Reifen an unter dem Gewicht des Fahrrads an zu reißen und an Festigkeit zu verlieren. Es empfiehlt sich also den Reifen immer mit genügend Luftdruck zu fahren (eine Empfehlung dafür ist auf der Reifenwand aufgedruckt) und bei Einlagerung über mehrere Monate regelmäßig Luft nachzufüllen.
Ist der Reifen zu stark beeinträchtigt empfiehlt sich dringend ein Wechsel. Wird dieser nicht vorgenommen kann der Reifen vollständig reißen, was zu einem Stürz bei hoher Geschwindigkeit führen kann. Darüber hinaus kann der Reifen in diesem Zustand Unebenheiten schlechter abfedern und rollt schlechter als ein intakter Reifen. Zudem steigt die Pannenanfälligkeit durch die Porosität des Reifens stark an.



Reifendruckangabe auf der Reifenflanke / Karkasse
Ähnlich wie auf diesem Reifen findet sich auf jedem Reifen eine Angabe zum zu verwendenden Reifendruck 




Reifen mit gealterter Lauffläche - Stabilität und Fahrkomfort schwinden langsam
Feine Risse im Bereich der Lauffläche deuten darauf hin, dass der Reifen langsam aber sicher altert
- sind die Risse auch an der Karkasse an den Reifenflanken zu sehen
deutet es auf unsachgemäße Lagerung hin 





Hier war zu wenig Luftdruck im Reifen - Risse vor allem im Bereich der Seitenwand
Die vielen Risse im Bereich der Karkasse deuten auf eine unsachgemäße Lagerung des Reifens hin
- auf genügend Luftdruck bei längerer Einlagerung sollte beim nächsten Reifen
also um so mehr geachtet werden 




Aber Papa – das Hinterrad driften zu lassen macht so viel Spaß!


Wer Nachwuchs hat kennt das Problem – Kinder bremsen scheinbar besonders gerne mit der hinteren Bremse. Nicht aber so, dass eine kontrollierte Bremsung möglich wäre – sondern so das der Reifen die Haftung verliert und über den Boden schlittert – auch bekannt als „driften“. Ist der Gummibelag der Lauffläche abgerieben, so empfiehlt es sich den Reifen zu tauschen.

Profitipp: Anstatt immer wieder neue, besonders günstige Reifen zu kaufen, kann es sich auch lohnen besonders lang haltende Reifen zu kaufen. Gemeint ist diesem Kontext ein Reifen mit einer auf eine hohe Laufleistung ausgerichteter Gummimischung. Diese ist härter, was zur Folge hat, dass der Reifen zwar weniger Komfort und Bremsleistung bietet, der Abrieb beim Bremsen aber dafür um einiges geringer ist. Welcher Reifen hier in Frage kommt, lässt sich etwa in einem Fahrradfachgeschäft oder mit ein wenig eigener Recherche erfahren.




Dieser Reifen wurde zu oft zum driften genutzt - eine neuer Reifen ist langsam aber sicher fällig
Eine so stark abgeriebene Lauffläche muss kein Anzeichen für zu starkes blockieren des Hinterrades sein,
auch normale Handhabung kann die Lauffläche nach und nach verschwinden lassen
- dies passiert dann aber in der Regel erst nach mehren tausend Kilometern 




Fahrradreifen in einem gewissen Alter


Was bei einem Wein oder Whisky gilt, hat bei Reifen leider keinerlei Gültigkeit. Mit zunehmendem Alter verhärtet der Gummi des Reifens. Dies hat neben einem abnehmenden Fahrkomfort auch Einfluss auf die Fahrsicherheit. Die verhärtete Gummimischung bietet weniger Halt auf dem Untergrund, was Bremsen und Vorwärtskommen erschwert. Ist der Reifen oft praller Sonne ausgesetzt, so beschleunigt sich dieser Alterungsprozess noch weiter. Eine generelle Empfehlung zum Tauschzeitpunkt zu geben ist hier schwierig.




Dieser Reifen ist sehr stark beschädigt und sollte dringend getauscht werden

Ein so stark verschlissener Reifen sollte umgehend getauscht werden




Beschädigte Reifenwülste


Der Reifenwulst bezeichnet den bei Reifen am unteren Ende auf beiden Seiten umlaufenden „Wulst“, welcher bei Drahtreifen aus relativ unflexiblem Draht besteht, bei Faltreifen aus flexiblerem Kevlar oder ähnlichem Material. Sollte dieser Risse bekommen empfiehlt sich dringend ein Austausch. Nicht nur, dass der Reifen unrund werden kann, sprich nicht mehr sauber rollt, auch ist die korrekte Fixierung des Reifens auf der Felge nicht mehr gegeben.




Fazit zum Thema Fahrradreifenwechsel


Wer seinen Reifen gut pflegt, sprich immer für einen ausreichend hohen Luftdruck sorgt, nicht ständig die Reifen beim Bremsen blockiert und diese von praller Sonneneinstrahlung über länger Zeit fernhält hat länger etwas von seinem Reifen. Ist der Reifen dann langsam reperaturbedürftig tauscht man ihn lieber früher als später – schließlich geht es hierbei um die eigene Sicherheit.



 
 

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