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Fahrradhersteller & Fahrrad / E-Bike - Lexikon

Fahrrad - Lexikon
Pogo / No-Pogo

Begriff aus dem Federungsbereich, eigentlich die Bezeichnung eines Springspiels oder eines wilden, unkontrollierten Tanzes.

Pogo ist ein Sammelbegriff für Antriebseinflüsse, welche die Federung beeinflussen. Dies können etwa Beschleunigungskräfte sein (z.B. starkes be- oder entschleunigen → Masseträgheit), die Kettenzugkraft oder Gewichtsverlagerungen auf dem Rad. Bestes Beispiel für unerwünschten „Pogo“ ist etwa der Wiegetritt, bei welchem der Fahrer aufsteht und die Federung relativ unkontrolliert und ohne Nutzen für den Fahrer federt.

Das störende Ein- oder Austauchen der Federungselemente soll verhindert werden, was mit „No-Pogo“ beschrieben wird. Gelegentlich findet für solche Maßnahmen auch der Begriff „Antisquad“ Verwendung.

Um die Beeinflussung der Federung durch den Antrieb zu minimieren, muss bei vollgefederten Systemen der Schwingendrehpunkt entsprechend intelligent gewählt werden, wobei die Wirkung von der Federungsart abhängt (Eingelenker, Mehrgelenker etc.). Hiermit kann allenfalls eine Reduzierung in gewissen Fällen erreicht werden, sodass immer Kompromisse eingegangen werden müssen.

Für einen kompletten „No-Pogo“ Effekt sorgt im Grunde nur der sogenannte Lockout, sprich ein blockieren der Federungselemente. Jegliches Ein- oder Ausfedern wird damit unterbunden. Gängig ist es, dies über einen Hebel am Lenker Ein- und Ausschalten zu können (Remote-Lockout).

Als ebenfalls sehr wirksam erweisen sich neben der geschickten Wahl des Drehpunkts auch sogenannte intelligente Federungssysteme. Diese sorgen dafür, dass die Federung grundsätzlich bei kleinen Schwingungen wie sie bei Antriebseinflüssen auftreten nicht reagiert. Kommt jedoch ein großer Schlag aus der richtigen Richtung (sprich von unten), so öffnen sich die Ventile und die Federung arbeitet normal. Diese Systeme werden auch unter dem Begriff Plattformsystem geführt. Vorteilhaft daran ist, dass die Gabel / Dämpferaufnahme bei komplett blockierten Federungselementen bei harten Stößen keinen Schaden nehmen kann, sondern sich automatisch ohne Zutun des Nutzers einschaltet