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E-Bike Neuigkeiten

Specialized stellt leichtestes E-Rennrad vor - erster eigener Antrieb

Der amerikanische Fahrradhersteller Specialized macht keine halben Sachen - mit seinem neuen, ersten E-Rennrad zeigt man wieder mal wie Ernst es Specialized ist. Ein E-Rennrad unter 12 kg mit integriertem 320 Wh Akku ist eine echte Ansage an die Mitbewerber.
Specialized stellt leichtestes E-Rennrad vor - erster eigener Antrieb

Die Marke Specialized steht wie fast keine andere für extreme Leistung bei geringstem Gewicht. Nichts läge den Amis also ferner, als ein mittelmäßiges E-Rennrad zu präsentieren. Deswegen deklassiert man bei Specialized mit dem ersten E-Rennrad einfach mal die gesamte Konkurrenz. Leider nicht nur beim Gewicht und Design - sondern auch beim Preis.

Seit rund zwei Jahren präsentieren immer mehr Hersteller Rennräder und Mountainbikes mit dem Fazua Antrieb. Der derzeit stark gehypte E-Bike Motor ist nach eigener Aussage besonders leicht und leichtgängig. Er soll ganz neue E-Räder ermöglichen, welchen man die Elektromobilität gar nicht ansieht. Modelle gibt es inzwischen damit etwa von Focus, Cube, Bulls oder sogar Storck.

E-Rennrad mit Fazua Antrieb von Cube von 2019so sieht die Konkurrenz des neuen E-Rennrads von Specialized aus
wie z.B. das Cube Modell von 2019



Specialized hatte nun also zwei Optionen: ein weiteres Fazua Rennrad auf den Markt bringen und nochmal eine Schippe besser sein - oder mal kurz einen eigenen Antrieb für's E-Rennrad entwickeln. Bei Specialized hat man sich natürlich für den letzteren Weg entschieden und debütiert mit den ersten eigenen E-Rennrädern der Turbo Creo SL Serie.

Das Topmodell und streng limitierte Turbo Creo SL Founder’s Edition macht den Anfang. Lediglich 11,9 kg (Rahmengröße L) bringt es auf die Waage - dafür wird der Geldbeutel um schlanke 17.000 Euro leichter. Dafür gibt es außerdem goldene Grafiken sowie eine durchnummierte Founder's Edition Plakette auf der Kettenstrebe.

Das brandneue Specialized Turbo Creo SL in der sündhaft teuren Founders EditionSo sieht purer Luxus aus - das 17.000 Euro teure Specialized Turbo Creo SL in der Founders Edition


Der neue Specialized SL 1.1 Antrieb

Doch zum Antrieb selbst; der erste eigene Antrieb Specialized SL 1.1 Motor bricht quasi alle Rekorde im Bereich Mittelmotoren. Shimanos 2019er Citybike Antrieb Steps E5000 bringt schon nur schlanke 2,5 kg auf die Waage, mit dem Specialized SL 1.1. Antrieb setzten die Amis die Latte nochmal deutlich runter. Unter zwei Kilogramm - genauer 1,95 kg soll der Specialized SL 1.1 Antrieb nur wiegen.

Natürlich leistet er bei diesem extrem geringen Gewicht nicht das, was andere Mittelmotoren von Bosch, Shimano, Yamaha, Brose etc. bieten - soll er aber auch gar nicht. Der Specialized SL 1.1 Motor soll eine Spitzenleistung von 240 Watt erbringen - das entspricht rund der Hälfte moderner E-MTB Antriebe. Der E-Rennrad Antriebs Hersteller Fazua gibt selbst als Spitzenleistung 400 Watt an, von Fahrradmagazinen wurden allerdings geringere Werte gemessen.

Mit seinen laut Specialized 35 Nm maximalem Drehmoment ist der Antrieb kein Beschleunigungswunder. Allerdings will Specialized die maximal verfügbare Leistung bei dem Specialized SL 1.1 Antrieb über ein breites Trittfrequenzband zur Verfügung stellen. So kommen sowohl sportliche als auch eher gemütliche Fahrer auf ihre Kosten. Am Berg kann man hier sicherlich keine Wunder erwarten. Mit 25 km/h den Berg hinaufschießen wie mit dem Bosch Performance Line CX wird hier nicht möglich sein.

So unauffällig ist beim neuen Specialized Turbo Creo SL der Antrieb integriert Der neue Specialized SL 1.1 Antrieb dürfte derzeit der leichteste Mittelmotor auf dem Markt sein
auch wenn er nicht ganz die Leistung der Konkurrenz bringt


Er soll drei mögliche Unterstützungsstufen zur Auswahl stellen - Angefangen bei Eco, über Sport bis zu Turbo. Während er in Eco nur rund 30% der Eigenleistung dazu gibt, sind es im Turbo Modus schon die doppelte eigene Leistung. Für die gesamten 240 Watt maximale Leistung müssen vom Fahrer also 240 Watt aufgebracht werden - ein machbarer Wert für gut trainierte Rennradler.



Akku und Reichweite der Specialized Turbo Creo SL Serie

Wie auch bei der maximalen Unterstützung backt man beim Akku ebenfalls kleinere Brötchen. Der integrierte 320 Wh Akku bringt 1,8 kg auf die Waage. Rein rechnerisch langt dieser für etwas weniger als ein einhalb Stunden Fahrt bei maximaler Unterstützung. In der Praxis wird man mit dem pfeilschnellen, leichten E-Renner aber häufig mit über 25 km/h - und damit ohne Motor - unterwegs sein. Nur am Berg wird der Motor sicherlich stark gefordert werden.

Normales Unterrohr oder doch E-Bike? Beim Specialized Creo SL wird das raten wirklich echt schwierigHier drin versteckt sich der integrierte 320 Wh Akku des Specialized Creo SL 2020



Wem die 320 Wh nicht reichen, kann über einen Zusatzakku auf insgesamt 480 Wh aufstocken - also fast die heute gängigen 500 Wh. In der Founders Edition sind zwei dieser Range Extender schon serienmäßig dabei. Der gut betuchte Käufer kann also mit 640 Wh starten, damit sind auch längere Tagestouren sicher kein Problem. Der Range Extender kommt in Flaschenakku-Form und wird einfach an den eigentlichen Ladeanschluss eingesteckt.

Käufer der Standard Edition der E-Rennräder bekommen nur einen der 160 Wh starken Range Extender beim Kauf dazu. In der "Basis-Version" muss man ohne jegliche Reichweitenverlängerer auskommen.



Über den zusätzlich anbringbaren Flaschenakku stehen nochmals 160 Wh mehr je So sieht das Turbo Creo SL E-Rennrad von innen aus - hier mit angebrachtem Zusatzakku





Specialized selbst spricht von bis zu 130 km in der Eco-Unterstützungsstufe. Ein Wert der im Hinblick auf Akkukapazität und geleistete Unterstützung durchaus realistisch klingt. Je nach Topographie kann sich dieser Wert allerdings natürlich stark ändern.

Der Akku der Specialized Turbo Creo SL Serie soll sich nur von einem Fachhändler entfernen und austauschen lassen. Er ist nur nach dem Ausbau der Antriebseinheit zugänglich und lässt sich dann nach unten entnehmen. Specialized gibt eine Garantie für 2 Jahre bzw. 300 Vollladezyklen auf den Akku. Der Akku soll sich durch das mitgelieferte Ladegerät in rund 2:35 Stunden wieder komplett vollladen lassen.



Kein Display - stattdessen Specialized Turbo Connect Unit (TCU)

Standardmäßig kommen die neuen Specialized E-Rennräder für 2020 mit einer Anzeige, welche ins Oberrohr integriert ist. Sie hat zwei Knöpfe und zeigt die derzeitige Akkuladung sowie die gewählte Unterstützungsstufe an. Der obere Knopf steuert die Unterstützungsstufen. Ein 1/3 Kreis steht für Eco, ein 2/3 Kreis für Sport und ein ganzer Kreis für die Turbo-Unterstützungsstufe. Hält man die Unterstützungsstufentaste gedrückt, so schaltet man die Unterstützung ganz aus.
Der untere Knopf unter der Akkuanzeige dient zum Ein- und Ausschalten des Specialized Turbo Creo SL.

Die Anzeige des Specialized Turbo Creo SL besteht standardmäßig nur aus Akkustand und eingestellter Unterstützungsstufe - lässt sich allerdings über ein zusätzliches Display erweiternDie Schaltzentrale des E-Rennrads von Specialized - eine Geschwindigkeitsanzeige gibt es nicht


Die Anzeige lässt sich bei Bedarf mit einem extra Display, welches über Bluetooth verbunden wird, erweitern. Dann sieht man auch unterschiedliche Fahrdaten.

Außerdem ist eine Verbindung zu der bekannte Mission Control App von Specialized möglich. Hier lassen sich etwa die Fahrdaten aufzeichnen, die Unterstützungsstufen individuell an die eigenen Vorlieben anpassen oder der Gesundheitszustand des Akkus ablesen.



Geometrie und Modelle der Specialized Turbo Creo SL Serie 2020

Specialized startet in das Modelljahr 2019/2020 bei der neuen E-Rennrad Serie mit vier Modellen. Die teuerste - die Founders Edition" ist allerdings streng limitiert (250 Stück) und erst später erhältlich, jetzt aber schon vorbestellbar.

Alle E-Rennräder kommen in fünf verschiedenen Rahmenhöhen, nämlich S, M, L, XL sowie XXL. Sie setzten auf Specializeds sogenannte "Open Road" Geometrie, welche sich durch agiles Handling bei dennoch stabilem Lenkverhalten und sicherer Geradeausfahrt auszeichnen. Der Stack in Rahmengröße S liegt 575, der Reach bei 373 mm. Der Sitzrohrwinkel in S beträgt 74 Grad, der Steuerrohrwinkel liegt bei 72 Grad. Weitere Infos zu den jeweiligen Geometriedaten gibt es auf der Specialized Seite.

Alle Modelle basieren auf dem gleichen Rahmenset, Reifenbreiten von 42-622 bis 50-584 mm (650B) sind möglich. Natürlich kommen die Modelle alle mit Steckachse vorne und hinten, vorne mit 12 x 110 mm und hinten mit 12 x 148 mm (Boost-Standard).

Wer übrigens mehr als nur ein Kettenblatt möchte wird enttäuscht, der neue Specialized SL 1.1 Antrieb sieht kein zweites Kettenblatt vor.


Specialized Turbo Creo SL Expert

Das günstigste Modell fängt bei schlanken 8.499 € an und hört auf den Namen Specialized Turbo Creo SL Expert. Es kommt nur mit dem integrierten Akku mit 320 Wh sowie einer elektronischen XT Di2 Schaltung von Shimano. Die Schalthebel jedoch sind aus der Ultegra Rennradgruppe. Gebremst wird mit hydraulischen Scheibenbremsen auf Ultegra Niveau. Der Carbon Rahmen hört auf den Namen FACT 11r carbon.


Das Specialized Turbo Creo SL Expert ist das
Der günstigste Einstieg in die E-Rennrad Linie von Specialized -

das Turbo Creo SL Expert


Specialized Turbo Creo SL Expert Evo

Das Expert in der Evo Variante kostet ebenfalls schlanke 8.499 € und bietet eine ähnliche Ausstattung. Anders sind hier vor allem die Reifen, welche nochmal etwas breiter und profiliert sind. Dazu gibt es noch eine am Lenker in der Höhe verstellbare Variostütze. Das Evo ist die E-Gravelbike Ausführung der neuen Creo SL Modelle und eignet sich damit sowohl für befestigte auch auch weniger befestigte Wege.

Das Turbo Creo SL Expert Evo ist als Gravelbike konzipiert, welches sich sowohl auf Straßen als auch Feldwegen wohlfühlen sollSoll sich sowohl auf dem Asphalt als auch auf dem Waldweg gut fahren lassen
das Specialized Turbo Creo SL Expert Evo Modell für 2020

Specialized S-Works Turbo Creo SL

Wer keine 17.000 Euro sondern nur 12.499 € ausgeben möchte, wird vielleicht mit dem neuen S-Works Turbo Creo SL glücklich. Das Modell siedelt sich direkt unter der Founders Edition an. Die Carbon Laufräder sind nochmal etwas edeler, die Schaltung nun auf Di2 XTR Niveau. Als Schalthebel kommen hier die Dura-Ace Variante zum Einsatz, welche eine Kassette mit 11-42 Zähnen durchschaltet. Die hydraulischen Scheibenbremsen sind bei diesem Modell ebenso auf Dura-Ace Niveau. Statt knapp unter 12 kg wiegt das E-Rennrad in der S-Works Variante in Rahmengröße L ca. 12,28 kg.


Als Modell S-Works Turbo Creo SL liegt das E-Rennrad von Specialized knapp über 12 kg und kommt mit Dura-Ace bzw XTR SchaltungDas S-Works Turbo Creo SL ist das Topmodell - wenn man die Founders Edition ausblendet

Specialized S-Works Turbo Creo SL Founders Edition

Wer für sein neues E-Rennrad so viel Geld ausgeben will wie für ein neues Auto, kann zu der Founders Edition kaufen. Für nur 17.000 Euro gibt es das leichteste und beste E-Rennrad von Specialized zu kaufen. Es unterscheidet sich von den günstigeren Modellen durch seine nochmals mehr auf Leichtbau getrimmten Komponenten und erstahlt an vielen Stellen in Gold.



Unser Fazit zum ersten Specialized E-Rennrad für 2020

E-Bikes sind gerade unter Rennradlern noch sehr verpönt. Wenn ein E-Bike das ändern kann, dann sicherlich die neuen Specialized Creo SL Modelle. So unauffällig war bisher quasi noch kein E-Bike und dabei vor allem auch nicht so leicht. Der Motor dürfte für das Zielpublikum sicherlich genau richtig abgestimmt sein.

Wer die Creme de la Creme der E-Rennräder fahren will zahlt auch einen Premium Preis. Die neuen Specialized Modelle sind selbst in der günstigstens Ausführung noch echte Luxus-Bikes. Zwar sind besonders leichte Rennräder immer auch besonders teuer, hier langt Specialized allerdings richtig hin. Für 500 Euro weniger gibt es schon einen neuen Dacia Logan MCV, das Topmodell ist sogar teurer 1000 € als der Dacia SUV "Duster". Die Käufer dieser Autos sind natürlich nicht die Zielgruppe der E-Bikes, es setzt aber gut in Relation in welchen Preisbereichen man sich hier bewegt.



 
 

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